Gelungene Musikpremiere

Konzert in der Stadthalle nach langer Corona-Pause

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Pandemie einen Spielbetrieb unmöglich gemacht hatte, konnte das Percussion Ensemble Herrenberg am Sonntag, 22. Mai wieder ein Konzert in der Stadthalle geben.

Die Anspannung bei dem ein oder anderen Musikern war groß. Zu lange hatten viele von ihnen nicht mehr auf der Bühne gestanden. Umso glücklicher war dann die Erkenntnis, dass das Percussion Ensemble auch nach zwei Jahren Corona-Abstinenz wieder ein Publikum mit seiner Musik begeistern kann. Am Sonntagabend, 22. Mai, veranstalteten wie wieder ein Konzert in der Stadthalle. Auf dem Programm standen nicht nur unser Erstes Ensemble und das Jugendensemble unter der Leitung von Gregor Daszko, sondern auch mehrere solistische Beiträge der Landes- und Bundespreisträger des Wettbewerbs Jugend musiziert in den Kategorien Mallets und Klavier. Auch einige Klavierensembles der Musikschule Gregor und Bettina Daszko stellten ihre Kunst zur Schau.

Den Beginn machte das Erste Ensemble. Mit „Symphony“ präsentierte das Dutzend Schlagzeuger ein modern interpretiertes Medley verschiedener berühmter Melodien aus der klassischen Musik. Es folgte mit Pogosticks ein rasant funkiger Titel der US-amerikanischen Musikmarke Animusic. Danach war es Zeit für den ersten Auftritt des Jugendensembles, das dem Publikum bewies, dass es mit Jimmy Cantus „Samurai“ und Tchaikovskys „Sweet Dreams“ innerhalb kürzester Zeit von kriegerischen japanische Melodien und Rhythmen zum ruhigen und andächtigen Klang eines Schlaflieds wechseln konnte. Das Ende des ersten Teils markierten die Pianisten der Klavierklasse von Bettina Daszko. Zunächst traten mit Frida Wessels Perelo, Johanna Lang und Jonathan Weiler die Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ auf. Anschließend zeigten Anna Körber (ebenfalls Preisträgerin), Lisa Rheinländer, Finnian Böhm und abermals Jonathan Weiler mit dem Stück „Sicilienne BWV 1031“, dass auch Pianisten gemeinsam an mehreren Instrumenten in einem Ensemble musizieren können. Mit „Ein Spanier für Elise“ – Beethovens Klassiker im spanisch-feurigen Fünf-Viertel-Takt – und der „Glockenspiel-Polka“ zeigten auch die anderen Preisträger nochmals ihre Musizierqualitäten im Klavierensemble.

Der zweite Teil des Konzertabends begann rhythmisch-feurig mit „Rituals of a Tribe“. Das Erste Ensemble entführte seine Zuhörer in das Trommelritual eines fiktiven Stammes ohne ein einziges melodisches Instrument zu bedienen. Beim anschließenden Stück „Tables“ zeigten sechs Schlagzeuger, dass im Notfall auch ein Tisch zum Musizieren reicht, während sie hin und wieder eine lustige Choreografie zwischen die Noten setzten. Es folgte eine Reise durch die Wiener Klassik und Romantik. In der „Viennoiserie“ zeigten Antonia Emilia Körber, Jonathan Offenhäuser und ersatzweise Musikleiter Gregor Daszko, dass eine Marimba ausreichen kam, um die österreichische Hauptstadt in die Herrenberger Stadthalle zu bringen. Antonia Emilia Körber verblieb dann als Solistin auf der Bühne, um dem Publikum mit ihrem Stück „Bottom Line“ zu zeigen, weshalb Sie völlig zurecht einen ersten Landespreis bei der diesjährigen Ausgabe von „Jugend musiziert“ erhalten hat. Wie Antonia Emilia Körber ließ auch Ensar-Yasin Türk mit „Hombre d‘aout“ seine vier Schlägel wie selbstverständlich über die Marimba flitzen. Diese Kunst wird Ensar-Yasin Türk auch beim Bundeswettbewerb in Oldenburg wieder zeigen dürfen. Er findet vom 2. bis 9. Juni statt. Für Antonia Emilia Körber war aufgrund ihres noch jungen Alters bereits im Landeswettbewerb Schluss.

Das Finale des Konzerts präsentierte schließlich wieder die beiden Ensembles unseres Vereins. Erst performte mit „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones unser Jugendensemble die Percussion-Adaption eines wahren Klassikers, während Paul Berger auf dem Vibraphon als Solist glänzte. Dann folgte der letzte Auftritt des Ersten Ensembles. Mit „Pink Panther“ kamen auch hier die Zuhörer wieder in den Genuss eines perkussiv vertonten Klassikers. In einer rasanten musikalischen Verfolgungsjagd sprinteten die Schlagzeuger bei „The Final Pursuit“ schließlich zum krönenden Abschluss der musikalischen Darbietungen: Mit „Saltina“ kam als Zugabe schließlich noch der Moment, an dem beide Ensembles gemeinsam auf der Bühne musizierten, was die Zuschauer mit noch größerem Applaus feierten.

Zwar war die Stadthalle am Sonntagabend noch lange nicht so voll, wie das Ensemble es aus den Zeiten vor Corona kannte, doch alle Musizierenden wie Zuhörenden freuten sich darüber, dass die musikalische Premiere nach langer Corona-Pause endlich geglückt war. Mit Auftritten bei der Grundsteinlegung des Flugfeldklinikums in Böblingen am 24. Juni, dem Festakt zur Eröffnung des neuen VfL-Centers am 1. Juli, der Percussion-Jugendkonzert am 14. Juli und der 60-Jahr-Feier des Schickhardt-Gymnasiums am 22. Juli stehen schon bald die nächsten Auftritte unserer Ensembles an.